In stressigen Zeiten fühlen sich nicht wenige Menschen viel älter als sie vom Alter her sind. Tatsächlich kann zu viel Dauer-Stress die biologische Alterung beschleunigen – auch bereits bei relativ jungen Menschen. Dies jedenfalls ist das Ergebnis einer Studie* an der amerikanischen Yale-Universität. 

Das Yale-Forschungsteam rekrutierte 444 Personen im Alter von 19 bis 50 Jahren, analysierte ihre Lebensgewohnheiten, ihr wahrgenommenes Stressniveau und ihre psychische Belastbarkeit und untersuchte zudem das Blut der Probanden auf altersbedingte Veränderungen. 

Es gelang den Forschern nachzuweisen, dass psychischer Stress, der sich im Laufe eines Lebens ansammelt, den Alterungsprozess beschleunigt, indem er die Telomere verkürzt. Telomere sind die Enden der Chromosomen, die jedes Mal schrumpfen, wenn sich die Zellen teilen. Wenn sie zu kurz werden, sterben die Zellen ab oder teilen sich nicht mehr, was zu einem beschleunigten Alterungsprozess führt.

Es stellte sich heraus: Bei Menschen mit dem höchsten wahrgenommenen Stressniveau sind die Telomere im Durchschnitt um das Äquivalent von mindestens einem Jahrzehnt zusätzlicher Alterung kürzer als bei Menschen mit geringem Stress. Umgekehrt zeigte sich, dass Menschen, die gelernt hatten, sich emotional zu regulieren, ihr Stresslevel und damit die altersbedingten Auswirkungen von Stress auf zellulärer Ebene deutlich reduzieren konnten. 

Ob Stress Sie also schneller altern lässt oder nicht, können Sie entscheidend selbst beeinflussen. Neben einem gesunden Lebensstil mit ausreichend Schlaf, gesunder Ernährung und Bewegung, bietet das Moderne Mentaltraining gerade für den heute vorherrschenden psychischen Stress eine Vielfalt an leicht in den Alltag zu integrierenden Stressabbau-Techniken. Bereits wenige Minuten genügen, um Ihren Stresspegel zu reduzieren.

* Quelle: Epel, E.S. Accelerated telomere shortening in response to life stress. Proceedings of the National Academy of Sciences 101(49): 17312-17315