Junge Generation fürchtet psychisch krank zu werden
Der aktuelle ERGO Risiko-Report 2022 gibt interessante Einsichten über die Risikokompetenz und Eigenverantwortung der Deutschen. Eine von vielen überraschenden
Erkenntnissen des Berichts: Gerade junge Menschen sind sich der wachsenden Bedeutung von Mental Health (psychischer Gesundheit) besonders bewusst.
Was fällt Ihnen zum Begriff „Risiko“ ein? Häufig sind die ersten gedanklichen Assoziationen: Verlust, Angst, vermeiden. Für viele Menschen ist Risiko etwas Negatives, dem man besser aus dem Weg geht. Risiko hat einen schlechten Ruf, denn es wird meist mit Gefahr gleichgesetzt. Dabei, so Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, wissenschaftlicher Leiter der Studie, weist ein Risiko nur auf die Möglichkeit einer Gefahr hin, die gar nicht eintreten muss, wenn man sich informiert und entsprechend handelt. Und darin liegen auch die großen Chancen. Denn jeder kann durch bessere Entscheidungen und aktive Maßnahmen Risiken minimieren.
Der Risiko-Report* der Ergo-Versicherung zeigt, wie es um die Ängste und Hoffnungen der Menschen in Deutschland bestellt ist. Für den Bericht wurden 3200 Menschen ab 18 Jahren zu
den Themen Geld und Finanzen, Sicherheit und Digitalisierung, Alter und Gesundheit befragt. Bei den größten Zukunftsängsten ergab sich folgende Rangfolge:
- Auf Platz 1 der Zukunftsängste stehen schwere Erkrankungen (35%)
- Auf Platz 2 wachsende Unsicherheit durch Naturkatastrophen, Terror, Kriminalität oder Unfälle (26%)
- Auf Platz 3 finanzielle Not durch Arbeitsplatzverlust, Finanzkrisen oder geringere staatliche Absicherung (22%).
Im Bereich „Gesundheit“ fiel auf, dass 33% der jungen Generation deutlich mehr Angst vor psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen oder Burnout) hat als die ältere Generation (20%). Dies kann auf 2 Dinge hinweisen:
- Einerseits, dass jüngere Menschen einen wachsenden psychischen Belastungsgrad im Alltag erleben.
- Andererseits – und das ist der positive Aspekt – dass jüngere Menschen heute offener über die Risiken psychischer Erkrankungen sprechen und sich der Bedeutung von psychischer Gesundheit (Mental Health) stärker bewusst sind.
Auf die Frage „Was können Sie selbst für ein langes Leben tun?“ glaubten nur 12%, dass der Verzicht aufs Rauchen ihr Leben verlängere. 27% der Deutschen hielten dagegen eine positive Einstellung zum Leben für die wichtigste Maßnahme.
* Quelle: ERGO Risiko-Report 2022 - Über die Risikokompetenz und Eigenverantwortung der Deutschen, in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und dem Harding-Zentrum für Risiko-Kompetenz
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