Der Flow-Begriff geht auf den Psychologie-Professor Mihály Csíkszentmihályi zurück. Er hatte bei High-Performern (z.B. Bergsteigern, Chirurgen, Pianisten) beobachtet, dass diese Höchstleistungen in einem mentalen Zustand erbringen, bei dem sie 

• konzentriert und völlig versunken
• in einer Tätigkeit aufgehen 
• dabei alles um sich herum vergessen 
• die Zeit wie im Flug vergeht und
• erleben, wie die Arbeit „wie von selbst“ läuft.

Jeder Mensch kann Flow erleben und war als Kind meist schon unzählige Male in diesem besonderen Zustand. Im Flow erleben wir eine angenehme Form von Motivation und Glück. Und manchmal auch einen regelrechten „Schaffensrausch“.

Höchstleistungen im Job werden meist mit großer Anstrengung und anschließender großer Erschöpfung assoziiert. Ist es wirklich möglich auch in einem komplexen, dynamischen Management-Umfeld "im Flow" zu arbeiten? Sich ein Gefühl der Leichtigkeit und Freude zu bewahren, auch wenn große Herausforderungen zu meistern sind? Trotz Rückschlägen ein Gefühl tiefer Befriedigung über die erbrachten Leistungen zu erleben? 

Was erzeugt Flow in Ihrem Arbeitsumfeld?

Auf diese Frage gaben im Rahmen einer 10jährigen McKinsey-Studie mehr als 5.000 Führungskräfte eine Antwort. 

• Zunächst beschrieben sie typische Situationen, in denen sie persönliche Höchstleistungen in einem Team erlebt hatten.
• Danach definierten sie, welche Bedingungen diese Höchstleistungen möglich gemacht hatten. 

Die Antworten der Top-Manager ähnelten sich stark und wurden von McKinsey 3 Kategorien zugeordnet:

1. Flow konnte dann entstehen, wenn Rollenverteilung, Ziele, Ressourcen und Arbeitsbedingungen im Job eindeutig geklärt waren. Führungskräfte und ihre Teams konnten einfach mit der Arbeit loslegen. Missverständnisse und Konflikte waren durch klare Absprachen auf ein Minimum reduziert.
   
   
2. Flow entstand auch dann, wenn die Beziehungsqualität im Team gut war. Dann war die Zusammenarbeit von einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und Vertrauens getragen, ein humorvoller Umgang, ein starkes Gemeinschaftsgefühl und echte Teamarbeit machten gemeinsame Höchstleistungen möglich.
   
   
3. Flow braucht aber noch weit mehr: Eine spannende Herausforderung, das Gefühl einen wichtigen Beitrag zu leisten oder bei der Entwicklung von etwas Neuem oder Bedeutungsvollem mitmachen zu können. Also etwas, was Sinn macht und Bedeutung im Leben schafft. Ist der Sinn der Arbeit nicht erkennbar und handelt es sich nur um einen Job, den man wegen des Geldes macht, dann entsteht weit seltener ein Gefühl von Flow.

Macht das Arbeiten im Flow-Zustand wirklich produktiver? Ja, sagt die Studie – im Schnitt verbessert sich die Produktivität bei Senior-Managern um das 5fache. Allerdings gaben die Führungskräfte und ihre Team-Mitglieder an, dass sie sich nur rund 10% ihrer Zeit am Arbeitsplatz auch wirklich in der „Zone“ befinden. 

Quelle: Studie McKinsey & Company; Increasing the ‚meaning quotient‘ of work, McKinsey quarterly 2013